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Schon in den Anfängen der Kleinbild-Fotografie bestand der Wunsch, Filmtransport und Verschlußaufzug zu motorisieren, sei es, um eine Serie belichten zu können oder um den schnellen Nachschuß zu ermöglichen, ohne die Kamera vom Auge nehmen zu müssen.
In der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts baute man dazu starke Federwerke in die Kameras oder besser an die Kameras. Sie wurden wie ein Uhrwerk aufgezogen, arbeiteten völlig mechanisch und ohne Strom und zogen je nach Aufnahmeformat bis etwa 15 Bilder durch, wobei die maximal erreichbare Frequenz bei etwa 4 B/Sek. lag. Bekanntester Vertreter dieses Kameratyps ist Robot, diese Firma baut auch heute noch Sucherkameras mit Federwerk, wobei das Spitzenmodell, die Robot Star sage und schreibe 12 Bilder pro Sekunde erreicht.
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Der Nachteil dieses Prinzips liegt auf der Hand: man ist zwar stromunabhängig, dafür jedoch gezwungen, des Federwerk nach dessen Ablauf manuell wieder aufzuziehen. Außerdem belastet die große Spannung der Feder die Mechanik nicht unerheblich. Und beim Vergleich darf auch nicht vergessen werden, daß es bei der Robot keinen Spiegel zu bewegen gibt.
Nikon gefiel dieser Weg nicht, und man konstruierte daher einen batteriegetriebenen Motor. 1957 wurde als Prototyp eine Nikon S 2 mit Motorantrieb vorgestellt, der jedoch nie in Serie ging, sondern mit der SP als S 36 im gleichen Jahr auf den Markt kam. Durch ein Kabel vom externen Batteriepack mit sechs Mignonzellen à 1,5 Volt mit Strom versorgt, beschleunigt er die SP auf drei Bilder pro Sekunde. Dieser Motor schlug damals ein wie eine Bombe, der erste batteriebetriebene Motorantrieb setzte einen weiteren Eckstein im Profi-Imperium Nikon.
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Abgewandelt gab es diesen Motor als S 250 mit einem angesetzten Langfilmmagazin für 250 Aufnahmen und als S 72 für die Halbformatkamera S 3 M. Mit ihr zusammen liegt die erreichbare Frequenz sogar bei 4,5 B/Sek.
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