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Das effektive Innenmaß der Einstellscheiben ist selbstverständlich identisch mit dem der F- und F2-Ausführungen, so daß die Nikon F3 ebenfalls über ein 100%iges Sucherbild verfügt. Allerdings liefern die F3-Scheiben ein etwa um 1/3 Blende helleres Einstellbild und sind in einen anderen Rahmen mit einer Griffleiste gefaßt. Es ist daher nicht mehr erforderlich, die Kamera zum Wechsel der Einstellscheibe auf den Kopf zu stellen.
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22 unterschiedliche Ausführungen stehen zur Verfügung, wobei selbst Spezialscheiben keine Belichtungskorrektur mehr erfordern: die Belichtung wird ja nicht auf der Mattscheibe sondern im Boden des Spiegelkastens gemessen. Dort befindet sich neben der Silizium-Photodioden-Zelle (SPD-Zelle) für die Belichtungsmessung eine zweite Zelle für die Blitzbelichtung, auf die später noch eingegangen wird.
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Die Messung der Nikon F3 arbeitet folgendermaßen: im Zentrum des Schwingspiegels ist eine Perforation angebracht, die etwa 8% des einfallenden Lichts durchläßt.
Es gelangt über einen kleinen Hilfsspiegel, der am Hauptspiegel befestigt ist, nach unten auf die Meßzelle im Kameraboden.
Diese Anordnung hat zweierlei zur Folge: zum einen ist die Nikon F3 gegen Fremdlicht, das eventuell durch den Sucher einfallen kann und die Messung verfälscht, weitestgehend unempfindlich, zum anderen ist durch diese Maßnahme die stärkere Mittenbetonung der Messung möglich geworden. Anders als bisherige Nikon Modelle besitzt die Nikon F3 erstmals eine Gewichtung von 80:20 statt der bis dahin üblichen 60:40. Durch die stärkere Konzentrierung läßt sich gezielter eine bestimmte Motivpartie anmessen, doch besteht auf der anderen Seite auch die Gefahr, durch unüberlegtes ''Draufhalten'' mit der Messung völlig daneben zu liegen.
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Der Trick mit der Perforierung des Spiegels eliminiert übrigens die Probleme, die teilverspiegelten Systemen eigensind: einerseits wird der gesamte Spektralbereich des Lichts gleichmäßig durchgelassen, andererseits spielt auch der Eintrittswinkel keine Rolle. Zudem kann bei diesem System ein normaler Linear-Polfilter statt der Zirkular-Version verwendet werden.
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Auf der linken Seite der Oberkappe ist die Skala für die Filmempfindlichkeitseinstellung angeordnet, durch Hochziehen des Außenkragens kann ein Bereich von ISO 12/12° bis 6400/39° eingegeben werden. Daneben befindet sich die Skala für die Belichtungskorrektur in 1/3 Blendenstufen.
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Darüberhinaus ist dort der spezielle Zubehörschuh integriert, um den Nikon F3 Blitzgeräten sicheren Halt zu gewährleisten. Ein kleiner Nocken auf dem ISO-Ring dient dabei zur mechanischen Eingabe der Filmempfindlichkeit an das Blitzgerät.
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Das ist der Grund dafür, daß die TTL-Blitzsteuerung der F3 - Nikons erstes Modell mit diesem Feature - nicht mit TTL-Blitzgeräten mit ISO-Aufsteckschuh funktioniert.
Sie benutzt dazu die auch für die Dauerlicht-Messung verwendete Meßzelle im Kameraboden. Die Befestigung des Blitzgerätes neben dem Prisma hat - wie schon bei der Nikon F und F2 - den Nachteil, daß Rückspulkurbel und Rückwandentriegelung verdeckt werden. Beim Filmwechsel muß das Blitzgerät daher abgenommen werden. Später konstruierte man den speziellen Blitzkuppler AS-7, der auch bei angesetztem Blitzgerät die Filmrückspulung und das Öffnen der Rückwand zum Filmwechsel gestattet.
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