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Von oben gesehen hat die Nikon F [ TD ], vom Prismensucher in der Mitte abgesehen, große Ähnlichkeit mit der Meßsucherkamera SP oder S3. Integriert in die Achse des Schnellschalthebels ist das Bildzählwerk der Nikon F angeordnet. Direkt daneben befindet sich der Auslöser, im Gegensatz zu den nachfolgenden Kameras jedoch ziemlich weit hinten plaziert. Der Grund dafür ist die konstruktionsbedingte feste Verbindung mit der Filmtransportwalze.
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Den Auslöser der Nikon F umgibt ein drehbarer Kragen mit den Positionen A und R. Zur Rückspulung des belichteten Films wird der Ring leicht angehoben, auf R gedreht und dadurch die Filmtransportwalze freigegeben. Gleichzeitig dient dieser Kragen zur Aufnahme eines Drahtauslösers mit ''Leica Glocke''.
Weiter links neben dem Auslöser der Nikon F liegt das Verschlußzeitenrad mit Einstellungen zwischen 1/1000 und 1 Sek. sowie B und T. Die heute nicht mehr gebräuchliche T-Einstellung bietet Vorteile, wenn einmal kein Drahtauslöser verfügbar ist und mit einer besonders langen Belichtungszeit gearbeitet werden soll. Man löst in der T-Stellung aus, der Verschluß bleibt nach dem Loslassen des Auslösers offen und das Beenden der Belichtung erfolgt, indem das Zeitenrad aus der T-Stellung in eine andere Position gebracht wird.
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Auf dem Verschlußzeitenring ist ein erhöhter Stift angebracht, der beim Aufsetzen eines Photomic-Suchers die Kupplung zu dessen Zeitenrad herstellt. In der Mitte zeigt ein schwarzer Punkt, ob sich die Kamera im gespannten oder ausgelösten Zustand befindet. Ein weiteres Anzeigefenster vor dem Zeitenrad zeigt die gewählte Synchronisationsart.
Zum Verstellen wird der Außenkranz des Verschlußzeitenrings angehoben und verdreht.
Für Kolbenblitze muß einer der drei farbigen Punkte entsprechend der verwendeten Belichtungszeit eingestellt werden. Dazu sind die Zeiten in den verschiedenen Farben markiert. Für Elektronenblitz muß die Stellung FX gewählt werden. Die Verschlußzeiten rasten in jeder Stellung ein, können im Bereich zwischen 1/1000 und 1/125 Sek. jedoch auch auf Zwischenwerte eingestellt werden.
Der serienmäßige Prismensucher ist abnehmbar und gegen den Lichtschacht-, Sport- oder einen der Photomic-Sucher austauschbar. Zum Abnehmen muß der Sicherungsknopf neben dem Sucherokular kräftig eingedrückt werden. Ein weiterer Druck gibt die Mattscheibe frei, ein Umdrehen der Kamera läßt sie (auf eine weiche Unterlage oder in die Hand) herausfallen. Gab es bei der Einführung derNikon F lediglich vier verschiedene Ausführungen von Einstellscheiben, so wuchs diese Zahl bis zum Ende der Produktionsdauer auf 15 an.
In diesen Zusammenhang gehört die Feststellung, daß die Nikon F die erste Spiegelreflexkamera überhaupt war, die im Sucher zu 100% den effektiv aufgenommenen Bildausschnitt zeigt. Die meisten anderen Kameras begnügen sich mit wesentlich weniger: 96, 95 oder gar nur 93%, so daß auf den entwickelten Negativen oder Dias immer erheblich mehr zu sehen ist als im Sucher zum Zeitpunkt der Aufnahme.
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Links an gewohnter Stelle liegt die Rückspulkurbel, darunter der spezielle Zubehörschuh mit Mittenkontakt für die Blitzgeräte BC 5 bis BC 7. Außerdem läßt sich dort der Zusatzsucher für die Fisheye-Objektive oder das damals bemerkenswerte Superweitwinkel mit 21 mm Brennweite einschieben, da mit diesen nicht über den Spiegel fokussiert werden kann. Auf dieser Seite ist auch die Seriennummer eingeprägt, die gleichzeitig die exakte Lage der Filmebene markiert.
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Sammler wird interessieren, daß die beiden ersten Ziffern der Seriennummer das Produktionsjahr angeben. Doch dabei ist Vorsicht geboten, denn genau genommen wird damit nur das Produktionsjahr der Gehäuse-Oberkappe angegeben. Es ist also durchaus möglich, daß diese Kappe bei einer Reparatur einmal ausgetauscht wurde, und so beispielsweise eine Nikon F von 1965 eine Oberkappe mit der Anfangsnummer 73 erhalten hat.
Ein weiteres Klassifizierungsmerkmal ist der Schriftzug auf der rechten Oberkappe. Bis 1966 war dort ''Nippon-Kogaku-Tokyo'' zu lesen, danach die Objektivbezeichnung ''Nikkor''. Gegen die Bezeichnung Nikon legte damals Zeiss-Ikon ein Veto ein: die Verwechselbarkeit zwischen den beiden Unternehmen sei zu groß, so das Argument. Daher tragen nur die F-Modelle der letzten Serie doch noch den Nikon-Schriftzug.
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An der rechten und linken Gehäuseseite sind die Trageösen angebracht, die nur deshalb erwähnenswert sind, weil sie sich bei starker Beanspruchung im Laufe der Zeit durchscheuerten. Erst bei der letzten Serie wurde hier durch eine Stahleinlage für Abhilfe gesorgt.
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