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In den sechziger Jahren entwickelte sich die Nikon F vor allem in den USA langsam vom Geheimtip zur Profikamera Nummer 1. Hier in Europa dagegen war sie bis Ende der 60er Jahre noch relativ unbekannt. Den Durchbruch für Nikon in Europa schaffte die Nachfolgerin der F, die Nikon F2 [ TD ]. Sie wurde 1971 vorgestellt und war im Grundprinzip eine weiter optimierte F.
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Das Gehäuse bekam abgerundete Ecken und schmiegt sich dadurch mehr in die Hand des Fotografen. Obwohl in der Grundkonstruktion fast identisch, ist doch im Detail einiges anders, besser gelöst worden. Der Schnellschalthebel bedarf nur noch eines Schwunges um 120° für Filmtransport und Verschlußaufzug, abgeklappt um 20° wird mit ihm gleichzeitig der Belichtungsmesser im neuen Photomic-Meßsucher eingeschaltet.
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Der Auslöser ist bedienungsfreundlicher weiter vorn an der Kante des Gehäuses angeorndet, der ringförmig darum angeordnete Kragen hat jedoch gegenüber der Nikon F andere Funktionen. Nach rechts gedreht in die Stellung ''L'' (lock) läßt sich der Auslöser gegen unbeabsichtigtes Auslösen verriegeln, in der entgegengesetzten Position ''T'' lassen sich in Verbindung mit der B-Stellung am Zeitenrad extrem lange Belichtungszeiten vornehmen. Nützlich ist diese Funktion, wenn beispielsweise kein Drahtauslöser zur Verfügung steht: Druck auf den Auslöser öffnet den Verschluß, ein Zurückstellen des Kragens um den Auslöser in die Normalposition schließt ihn wieder.
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Als kürzeste Verschlußzeit verfügt die Nikon F2 über 1/2000 Sek., erreicht durch schnelleren Verschlußablauf [ TI ] von 10 ms und einer Verringerung der Schlitzbreite. Gleichzeitig verkürzt sich die Blitz-Synchronzeit auf 1/80 Sek.
Gegenüber der F unverändert ist die Sucherbefestigung, so daß Einstellscheiben und Wechselsucher mit Ausnahme der Photomics kompatibel sind. Bei den Meßsuchern gibt es einen weiteren gravierenden Unterschied zwischen beiden Modellen zu erwähnen: während sich die Stromversorgung des F-Photomics im Sucher befindet, ist sie bei derNikon F2 in den Kameraboden gewandert. Zwei Kontakte links und rechts neben dem F2-Photomic stellen die dafür nötige Verbindung zu den beiden Batterien in der Kamera her.
Zur bequemeren und schnelleren Filmrückspulung kann an derNikon F2 die Kurbel um 6 mm aus dem Gehäuse gezogen werden, identisch mit dem der F ist der unter der Kurbel angeordnete Zubehörschuh.
Auch bei der Nikon F2 weisen die beiden ersten Zahlen der Seriennummer auf das Produktionsjahr hin.
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Um die Widerstandsfähigkeit für den harten Profi-Alltag zu erhöhen, sind das Kamerabajonett und die stark beanspruchten Verschlußteile aus einer Chrom-Nickel-Stahllegierung gefertigt. In der Filmtransport- und der Verschlußrollo-Mechanik sorgen zusätzliche winzige Kugellager für einen präzisen Ablauf.
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Der Spiegel ist gegenüber der ''F'' verlängert, um eine Abschattung im Sucher bei extremen Brennweiten und langen Balgenauszügen zu vermeiden. An gleicher Stelle wie bei der ''F'' sitzt die Abblendtaste, um sie herum angeordnet ist der Hebel für die Spiegelarretierung, die jetzt unabhängig vom Verschlußablauf und daher ohne Bildverlust arbeitet.
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Der Selbstauslöser besitzt wie bei der ''F'' einen separaten Auslöseknopf, zusätzliche Möglichkeiten eröffnet allerdings die T-Stellung an der Kamera: stellt man gleichzeitig das Zeitenrad auf B, lassen sich über den Selbstauslöser, mechanisch gesteuert, Langzeitbelichtungen zwischen 2 und 10 Sekunden vornehmen.
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