|
Die F2 erlaubt mit Motor MD-1/2 eine maximale Frequenz von 5 Bildern/Sek. Doch manchem professionellen Anwender mit besonderer Aufgabenstellung reicht selbst das nicht aus. Nikon konstruierte daher basierend auf dem F2 Gehäuse eine Spezialversion, bei der regelrecht die Post abgeht: 10 Bilder pro Sekunde schafft die schnelle Nikon F2 H [ TD ], H steht für High Speed.
|
Bei dieser enormen Geschwindigkeit war keine Spiegelmechanik mehr in der Lage, die Spiegel exakt zu führen. Die F2 H verwendet daher einen feststehenden, teildurchlässigen Spiegel, bei dem 65% des einfallenden Lichts zum Film gelangen und 35% zum Sucher reflektiert werden. Überarbeitet und in einigen Details verändert ist an diesem Modell auch der Filmtransport. 1/1000 Sek. wird als kürzeste Verschlußzeit geboten, bei der zweiten Serie hat man auf die B-Stellung verzichtet, die bei einem solchen Spezialmodell wohl auch kaum gebraucht werden dürfte.
|
Die Abblendtaste ist bei dieser Kamera in Wirklichkeit eine Aufblendtaste, denn man benutzt generell die Arbeitsblende: keine Blendenmechanik war damals für den schnellen Zyklus des Öffnens und Schließens bei 10 B/Sek. ausgelegt.
|
Angetrieben wird die High Speed-F2 durch einen modifizierten MD-2, den MD-100. Der nicht unerhebliche Strombedarf wird durch zwei gekoppelte Batteriepacks des Typs MB-1 mit der Bezeichnung MB-100 gedeckt.
Dadurch stehen dem Motor 30 Volt zur Verfügung, die es ihm ermöglichen, einen 36er Film in nur 3,6 Sekunden durchzuziehen. Durchzuhämmern ist wohl die richtigere Bezeichnung für diesen Vorgang.
|
Serienmäßig wurde die F2 High Speed zwar nur mit normalem Prismensucher geliefert (wie bei der F2 Titan bestehen auch die Außenkappen aus diesem unverwüstlichen Material), doch läßt sich ohne weiteres einer der Photomic-Sucher verwenden. Dabei ist lediglich zu beachten, daß die Filmempfindlichkeit um etwa 1 EV niedriger eingestellt wird, um den Lichtverlust des teildurchlässigen Spiegels aufzuheben.
|
Welcher Anwender braucht nun diese hohe Bildfrequenz von 10 B/Sek.? Neben der Analyse von Bewegungsabläufen im technisch-wissenschaftlichen Bereich bildet die Sportfotografie das Haupteinsatzgebiet, und auch da gibt es durchaus unterschiedliche individuelle Motive. Ein Sportfotograf beispielsweise hat es so beschrieben: ''Wenn ich für verschiedene Auftraggeber arbeite, kann ich jedem ein Bild vom entscheidenden Moment anbieten - ohne daß jeder genau das gleiche Foto bekommt. Dabei brauche ich eigentlich nicht 10 Bilder in einer Sekunde, sondern eher 3 Bilder in 1/3 Sekunde. Dafür bin ich dann auch bereit, 2 Kilo über den Platz zu schleppen''.
|
|