Die F-Baureihe
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Die automatische Scharfeinstellung, lange Jahre uneinnehmbare Bastion der Automatisierung, ist längst genommen. Die Minolta 7000 hat 1985 einen Trend ausgelöst, der heute Standard ist. Doch warum stellte Nikon sein erstes Autofokus-Gehäuse gerade mit einem Profi-Modell vor? Ist es nicht so, daß Automatisierungen zuerst vom Amateur genutzt werden, um dann später auf professionelle Modelle übertragen zu werden? Der Grund, warum Nikon diesen Weg gegangen ist, leuchtet schnell ein: das Baukastenprinzip der F3 eignet sich am besten dazu, aus einem bestehenden Modell eine Autofokus-Variante zu entwickeln, ohne gleich eine völlig neue Kamera konstruieren zu müssen.

F3AF mit AF-Nikkor 80/2.8


So entspricht das Gehäuse der Nikon F3AF [ TD ] ohne Sucher fast vollständig der normalen F3. Es weist als Unterschiede lediglich eine zusätzliche Kontaktreihe im Sucherschacht und im Bajonettgrund auf, um die Signale des AF-Suchers an die AF-Objektive weiterzuleiten.

F3AF Schnittmodell

Die Schärfeerkennung erfolgt im Autofokus-Prismensucher DX-1. Er bildet ein in sich geschlossenes System mit eigener Stromversorgung und fest eingebauter Einstellscheibe. Im Sucher werden aus dem Strahlenbündel in der Mitte zwei Teilstrahlen abgeleitet und auf zwei Silizium-Fotodioden geführt. Ähnlich dem Prinzip eines Schnittbild-Entfernungsmessers erkennt der Sucher, ob das Motiv im Meßfeld scharf oder unscharf fokussiert ist.

Je nachdem, ob die Schärfe vor oder hinter dem Objekt liegt, gibt der Sucher ein Signal an das Autofokus-Objektiv, und der im Objektiv integrierte Motor verschiebt das Linsensystem, bis die optimale Schärfe erreicht ist.

F3AF Sucheranzeige

Im Sucher informiert die AF-Anzeige über die Drehrichtung des Objektivs durch zwei rote Pfeile. Leuchten beide gleichzeitig auf, ist die optimale Schärfe eingestellt. Ein rotes X dagegen zeigt an, daß eine Scharfeinstellung nicht möglich ist, beispielsweise, wenn im Meßfeld kein ausreichender Kontrast herrscht. Der AF-Sucher DX-1 kann übrigens auch an jeder normalen F3 mit Ausnahme der F3P verwendet werden und mit den normalen Nikkor-Objektiven als Einstellhilfe dienen. Einschränkung: er arbeitet nur mit Objektiven bis zur Lichtstärke 1:3,5.

AF-Nikkore für die Nikon F3AF

Zwei Autofokus-Objektive wurden zeitgleich mit der F3AF vorgestellt: ein 80/2,8 und ein 200/3,5 IF-ED. Dabei blieb es allerdings auch, lediglich der Autofokus-Telekonverter TC-16 kam später hinzu. Bei diesem Konverter fokussiert der Motor das Linsenelement, so daß ein normales Objektiv zum Autofokus-Objektiv wird.

Da der Konverter 1 1/3 Blende Lichtverlust verursacht, muß das angesetzte Objektiv allerdings mindestens Lichtstärke 1:2,0 aufweisen. Weiterhin ist der Nahbereich besonders bei Teleobjektiven eingeschränkt. Die heutigen AF-Objektive sind an derA F3AF nicht verwendbar, es sei denn, man entfernt die Batterien aus dem Sucher.

Die F3AF entwickelte sich nicht zum Verkaufsschlager, doch das hatte man bei Nikon auch kaum beabsichtigt. Man wollte den Markt testen und Erfahrungen für die kommenden Modelle sammeln.

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