|
|
|
Eine Profiversion einer Profikamera?
Eigentlich ein Paradoxon. Schließlich wird jede Kamera so konstruiert, daß sie möglichst perfekt eine bestimmte Zielgruppe anspricht. Diese Konzeption zeigt sich besonders deutlich, wenn man beispielsweise einmal die EM und die Nikon F3 einander gegenüberstellt. Während erstere eine leicht zu bedienende Spiegelreflexkamera mit einfacher Ausstattung darstellt, die dem unbeschwerten Hobbyfotografen gute Erinnerungsfotos ermöglicht, ist die komplex ausgestattete, aufwendig konstruierte Nikon F3 voll auf die Bedürfnisse des professionellen Anwenders zugeschnitten.
|
|
Doch auch bei dieser Zielgruppe muß differenziert werden, ein Modefotograf stellt andere Anforderungen als der Pressefotograf. Genau für diese Gruppe wurde die Nikon F3P [ TD ] geschaffen: P wie Presse.
In Zusammenarbeit mit der japanischen Presseagentur Kyodo wurde das Anwendungsprofil der Nikon F3P entwickelt. Sie unterscheidet sich in folgenden Punkten von der normalen F3.
|
Eines der augenfälligsten äußeren Merkmale ist der zusätzliche ISO-Zubehörschuh auf dem serienmäßigen HP-Sucher mit Titan-Außenkappe. Höher angeordnet sind das Verschlußzeitenrad und der Auslöser, dem man eine Silikongummi-Haube als Regenschutz spendiert, dafür aber den Drahtauslöser-Anschluß weggelassen hat. Überhaupt sind im Innern der Nikon F3P verschiedene Gummidichtungen zusätzlich angebracht, um die sichere Funktion der Kamera auch bei Regen zu gewährleisten. Denn bekanntlich können sich Pressefotografen ihr Wetter nicht aussuchen.
Eingespart hat man weitere Details, die im Presse-Alltag nur selten oder überhaupt nicht gebraucht werden, bzw. unerwünscht sind. Dazu zählen der Selbstauslöser, der Okularverschluß, der Hebel für Mehrfachbelichtungen und der Sicherungshebel für die Rückwandverriegelung. Weitere Unterschiede: das Fenster des Bildzählwerks ist zur besseren Ablesbarkeit vergrößert, die Automatik arbeitet ständig und nicht erst beim ersten Bild. Die Nikon F3P ist mit einem Kamerabajonett aus Edelstahl versehen und wird serienmäßig mit der Einstellscheibe B und der Rückspulstopp-Rückwand MF-6 B ausgeliefert.
|
|
Die Ausstattung basiert, wie gesagt, auf den Wünschen und Vorstellungen der japanischen Pressefotografen. Vielleicht wäre die Ausstattung anders ausgefallen, wenn auch amerikanische Sportfotografen oder deutsche Bildjournalisten gefragt worden wären.
Um sicherzustellen, daß die Nikon F3P wirklich nur in die Hände von Berufsfotografen gelangte, mußte in Deutschland für den Kauf dieser Kamera ein gültiger Presseausweis vorgelegt werden.
|
|
