|
Über die Möglichkeiten der starren Zwischenringe hinausgehende Einsatzgebiete eröffnen sich mit dem Balgengerät, das einerseits wesentlich längere Auszüge ermöglicht, andererseits den Vorteil der stufenlosen Veränderung des Abbildungsmaßstabes bietet.
|
Nikons erstes Balgengerät wurde 1958 für die Meßsucherkameras vorgestellt und war mit diesen natürlich nur per Spiegelkasten kombinierbar. Doch selbstverständlich kamen mit der Nikon F auch entsprechende Versionen auf den Markt. Als erstes das Modell II mit einem variablen Auszug zwischen 52 und 132 mm. Der Nachfolger heißt PB-3, bietet einen Aktionsradius von 33 bis 142 mm und verfügt über eine verbesserte Stativbefestigung.
Bereits beim PB-4 kann man von einem Balgengerät mit System sprechen, das auch einen als Zubehör lieferbaren Diakopier-Ansatz bietet. Mit diesem PS-4 genannten Vorsatz lassen sich Duplikate von gerahmten Dias oder unzerschnittenen Streifen anfertigen. Doch auch das Balgengerät selbst ist ein Hochleistungsgerät, an dem Fans von Präzisionsmechanik ihre Freude haben: nicht nur die Vorderstandarte, die das Objektiv aufnimmt, kann fokussiert werden, sondern auch die bewegliche Hinterstandarte mit dem angeschlossenen Kameragehäuse.
|
Dabei steht der enorme Bereich von 43 bis 185 mm zur Verfügung, der beachtliche Vergrößerungen ermöglicht. Zusätzlich befindet sich unter der doppelten Friktionsführung ein zweites Schienenpaar, ein sogenannter Einstellschlitten. Mit ihm kann die gesamte, auf einem Stativ montierten Apparatur verschoben werden. Das bietet eine enorme Arbeitserleichterung beim Verändern des Bildausschnitts, was ohne diese Einrichtung durch Verrücken des gesamten Stativs erfolgen müßte. Doch damit nicht genug: die vordere Standarte kann wie bei Großformatkameras verschoben werden - sowohl horizontal als auch vertikal um maximal 10 mm. Selbst ein vertikales Verschwenken um bis zu 25° ist möglich, doch dieses unglaublich präzise gefertigte Teil hatte verständlicherweise seinen Preis: etwa in der Größenordnung einer ''halben'' Nikkormat.
|
Es kam mit dem PB-5 daher eine ''Sparversion'' hinzu, die technisch wie das PB-3 aufgebaut ist, jedoch über den weiten Auszug von 43 bis 185 mm wie das PB-4 verfügt. Gewissermaßen also eine Mischung aus PB-3 und PB-4, an das sich der Diakopier-Vorsatz PS-5 für gerahmte Kleinbilddias anschließen läßt.
|
|