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Anläßlich der photokina 1982 wurde ein Prototyp des 80-200/2,8 ED als kompaktes Zweiring-Zoom vorgestellt, das aber leider nie in Serie ging. Dafür kam 1982 ein 80-200/2,8 ED [ TD ] auf den Markt, das mit phantastischer Leistung über den gesamten Brennweitenbereich aufwartete. Der Grund dafür, daß es sich nicht zu einem Bestseller entwickelte, waren die gigantischen Ausmaße und der stolze Preis: verglichen mit dem lichtschwächeren 80-200/4,0 war es fast 50% länger, mehr als doppelt so schwer und viermal so teuer.
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1988 kam der Nachfolger mit AF-Technik [ TD ], der all diese Nachteile ausräumte, denn dieses attraktive Objektiv war kaum größer und schwerer als das manuell zu fokussierende 80-200/4,0 und nicht einmal teurer. Verständlich, daß es sich daher auch bei Nikon Fotografen, die gar keine Verwendung für die AF-Funktion hatten, großer Beliebtheit erfreute, und so bestanden noch zwei Jahre nach seinem Erscheinen Lieferengpässe, die man sonst eigentlich nur von Nobelkarossen mit Stern auf der Motorhaube her kannte.
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Zu seiner Technik: es ist ein 16-linsiges Schiebezoom, das seinem voluminösen Vorgänger leistungsmäßig kaum nachsteht. Der kombinierte Zoom- und und Fokussierring läßt sich auch im manuellen Betrieb sehr gut bedienen. Ein zusätzlicher Ring erlaubt das Vorwählen von Entfernungsbereichen, um im AF-Betrieb schneller fokussieren zu können. 1992 mit D-Chip versehen, wird es noch fünf Jahre als Schiebezoom gebaut. Mechanisch grundlegend überarbeitet, im optischen Aufbau jedoch unverändert, ist es seit 1997 als Drehzoom erhältlich.
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Anlaß für die Überarbeitung war der Einbau eines drehbaren Stativrings, der an einer Schiebezoom-Konstruktion keinen Platz gefunden hätte. Ein Vorteil der Konstruktion als Drehzoom ist, daß seine Brennweite sich nicht mehr allein durch das Gewicht des Einstellringes verschieben kann. Obendrein ist das Objektiv in der Drehzoom-Variante schmaler und handlicher geworden und fokussiert im AF-Betrieb schneller als sein Schiebezoom-Vorgänger. Also deutliche Verbesserungen im Handling ohne Einbußen bei der optischen Qualität.
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1999 wurde ihm das 80-200/2,8 AF-S D IF-ED [ TD ] zur Seite gestellt. Ebenfalls ein Drehzoom, ist es jedoch neu konstruiert und optisch neu gerechnet. Wichtigste Änderung dürfte im Alltagsbetrieb der AF-S-Motor sein, der für schnellste und lautlose Fokussierung sorgt. Mit Stativsockel wiegt es fast dreihundert Gramm mehr als sein Gegenstück ohne Silent-Wave-Motor. Es hat 18 Linsen, davon sind fünf aus ED-Glas.
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Neun Blendenlamellen sorgen für eine kreisrunde Öffnung, die M/A-Einstellung erlaubt jederzeitigen Wechsel zwischen automatischer und manueller Schärfennachführung, seine Naheinstellgrenze beträgt nur 1,5 m. Mit 1550 g und einer Baulänge von 20,7 cm ist es weder klein noch leicht, aber ähnlich wie das zeitgleich herausgekommene 28-70/2,8 AF-S ist es ein Spitzenobjektiv für Berufsfotografen und all jene, die bei Zoomobjektiven keine technischen Kompromisse eingehen wollen.
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Für die preiswerte Nikon EM war ab 1979 ein kleines Telezoom verfügbar, das 75-150/3,5 E [ TD ], ein 12-linsiges Schiebezoom von nur 12 cm Baulänge. Die Leistung dieses NIC-vergüteten Objektivs ist zwar so gut, daß es ohne Probleme in die Nikkor-Serie gepaßt hätte. Doch der Markt verlangte einen Brennweitenbereich bis 200 mm, so daß es 1983 eingestellt wurde.
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