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Bei dem F4-System hat man sich bei Nikon auf die alte Tradition besonnen, das Belichtungsmeßsystem wieder in den Sucher zu integrieren.
Das war bei dieser Kamera aus mehreren Gründen erforderlich.
Erstens bietet die F4 drei verschiedene Meßarten, zweitens stand man seinerzeit bei den vielfältigen Funktionen dieses Topmodells schlicht und einfach Platzproblemen im Gehäuse gegenüber. Ohne Sucheraufsatz ermöglicht die F4 daher nur die Spotmessung, die Meßzellen für die Matrix- und die mittenbetonte Messung sind im Sucher neben dem Okular plaziert.
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Serienmäßig wird der Sucher DP-20 mitgeliefert. Ausgestattet mit HP-Okular und einem integrierten Okularverschluß bietet er alle drei möglichen Meßmethoden, zwischen denen durch einen Drehknopf an der rechten Seite gewählt wird. In diesen Sucher ist auch eine echte Raffinesse eingebaut, zwei winzige Quecksilberschalter, die der Matrixmessung nicht nur signalisieren, daß die Kamera in Hochformatstellung gehalten wird, sondern auch noch dessen Lage anzeigen. Denn schließlich hat die Lage der einzelnen Meßsegmente in Hoch- und Querformat unterschiedliche Gewichtungen zur Folge, über die das Meßsystem informiert werden muß. Das flüssige Quecksilber, das den dazu erforderlichen elektrischen Kontakt herstellt, machts möglich: genial einfach, aber wirkungsvoll.
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Da sich die Meßzellen im Sucher befinden, muß man bei verschiedenen Spezialmattscheiben eine Belichtungskorrektur am Sucher vornehmen. Dazu dient eine Justageschraube an der Unterseite des Suchers, der eingestellte Wert im Bereich von -2 bis +0,5 EV ist an einer Skala rechts unten im Sucher sichtbar.
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Das Sucherbild selbst verfügt über und unter dem Mattscheibenbild über eine Fülle von Informationen, sogar der Stand des Bildzählwerks ist dort sichtbar. Die erforderlichen Verbindungen erhält der Sucher über 11 Kontakte an der hinteren Unterkante. Korrekturlinsen sind beim DP-20 erforderlich nicht mehr erforderlich, er verfügt über einen eingebauten Dioptrienausgleich zwischen -3 und +1 dpt, die an einem seitlichen Drehknopf eingestellt werden.
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Damit im rauhen Profialltag ein eventueller Stoß oder Schlag die Kamera nicht außer Gefecht setzt, ist der Sucher durch eine doppelte Außenkappe geschützt. Und wenn auch in der Reportage-Fotografie vornehmlich mit leistungsstarken Stabblitzgeräten gearbeitet wird, ist trotzdem auf der Oberseite ein normaler ISO-Blitzschuh vorhanden.
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