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Um auch im preissensiblen Amateur-Massenmarkt das Feld nicht den agilen und nicht minder innovativen ''Fremdherstellern'' zu überlassen, stellte Nikon 1984 das Nikkor-Zoom 35-70/3,3-4,5 [ TD ] vor, einen Achtlinser mit nur 70 mm Baulänge. Ausgelegt als Drehzoom, verändert sich seine Lichtstärke von 1:3,3 bei 35 mm auf 1:4,5 bei längster Brennweite.
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Am Blendenring gibt es dafür eine zweifarbige Markierung, an der die effektive Blende bei der jeweiligen Brennweiteneinstellung abzulesen ist. In der Praxis muß die variable Lichtstärke nur bei Blitzaufnahmen ohne TTL-Blitzlichtsteuerung beachtet und gegebenenfalls die Blende nachgestellt werden.
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Beim TTL-Blitzen und natürlich auch bei der normalen TTL-Belichtungsmessung wird die sich verändernde Lichtstärke selbstverständlich automatisch berücksichtigt. Da wohl heutzutage von jedem Zoomobjektiv eine Makroeinstellung erwartet wird, nennt auch Nikon den Entfernungsbereich von 50 bis 35 cm ''Makro''. Es wird bis heute angeboten.
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Ab 1986 ist dieses Objektiv auch in AF-Version [ TD ] lieferbar, jedoch mit einem superschmalen Fokussierring für den Fall, daß tatsächlich jemand bei einem Autofokus-Objektiv die Schärfe von Hand einstellen will. Dieses Manko wird 1990 mit einer mechanischen Modifikation beseitigt. 1992 erhält es den D-Chip und wird 1995 wegen der zu großen Nähe zum seit 1993 angebotenen 35-80/4,0-5,6 AF D eingestellt. Schade, denn es ist leicht, klein und bietet trotz seiner Ausrichtung auf den Massenmarkt eine erstaunliche Abbildungsqualität in allen Brennweiten.
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Sein hausinterner Konkurrent, das erwähnte 35-80/4,0-5,6 AF D [ TD ], ist nicht nur lichtschwächer, sondern mutet trotz akzeptabler optischer Leistungen ein wenig ''billig'' an. Anders ausgedrückt - es wirkt zwar nicht besonders hochwertig, ist aber dennoch ein Objektiv, das für seinen Preis einen guten Gegenwert bietet. Dank seines niedrigen Gewichts von gerade 180 g bietet es sich für unbeschwerte Reisefotos an. Streulichtblende (HB-5) nicht vergessen!
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Vorgänger dieser Standardzooms für den Massenmarkt war das 36-72/3,5 E [ TD ], ein Achtlinser von 1981. Dieser Schiebezoom-Typ wartete mit einer durchschnittlichen Schärfeleistung auf, indiskutabel waren dagegen Verzeichnung und Vignettierung. Wohl die Hauptgründe dafür, das Objektiv nach zwei Jahren wieder vom Markt zu nehmen.
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Mit dem Erscheinen der Einsteigerkamera FE10 im Jahr 1997 und ihrem erstaunlichen Erfolg wuchs auch der Bedarf nach einem günstigen, manuell scharfzustellenden Standard-Zoom wieder. Daher brachte Nikon das 35-70/3,5-4,8 [ TD ] heraus, das gerne mit der Kamera im Set gerkauft wird. Nicht sehr lichtstark, aber ordentliche Abbildungsqualität und günstiger Anschaffungspreis.
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