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Einleitung, Wann ist ein Objektiv gut?, Die Nikkor-Baureihen

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf das Bajonett der Spiegelreflexkameras und -objektive, das mit der Nikon F 1959 vorgestellt wurde und in seinen grundlegenden Eigenschaften bis heute unverändert blieb. Als Konsequenz dieser Kontinuität lassen sich neueste Objektive mit Autofokus-Steuerung an das älteste Gehäuse ansetzen, und umgekehrt ist auch die Kombination eines Uralt-Nikkors mit einem Autofokus-Gehäuse prinzipiell kein Problem.

Nikon Bajonett

Zu beachten ist im letztgenannten Fall lediglich, daß gewisse Kamerafunktion nicht genutzt werden können, weil die erforderlichen Verbindungselemente objektivseitig fehlen - doch ist das zweifellos ein geringer Preis für die immer noch bestehende Objektiv-Kompatibilität.

Die Unterschiede zwischen diesen Ausführungen sollte jeder Nikon Fotograf kennen, der mit Kameras und Objektiven verschiedenener Generationen arbeitet oder bei Anschaffungen unsicher ist, ob etwa ein älteres, gebraucht angebotenes Nikon Objektiv mit einem aktuellen Gehäuse harmoniert. Grundsätzlich kann man bei Nikon Objektiven zwischen mittlerweise acht verschiedenen Typen differenzieren: den Typen A, C, K, N, Ai-S, Serie E, AF und AF-D.

Für jemanden, der bisher unbeschwert und ohne Vorbehalte seine Objektive an das Gehäuse angesetzt hat, sicher verwunderlich oder gar verwirrend. Doch die Eigenschaften und Erkennungsmerkmale dieser acht Varianten sind so schwer nun auch wieder nicht einzuprägen. Nachstehend daher eine Beschreibung der einzelnen Typen, die mit der Aufzählung der Möglichkeiten aber auch der Einschränkungen in Bezug auf die Kompatibilität mit den diversen Kameramodellen einhergeht.

Nikkor A-Typ Zum A-Typ gehören die ersten Objektive zur Nikon F und der Nikkormat FT/FTN. In den ersten Jahren befinden sich noch keine Befestigungsschrauben im Bajonett, und auf dem Fokussierring ist die Entfernungsangabe nur in feet-Einteilung. Der Filterring ist chromfarben und signalisiert eine normale Vergütung, die je nach Lichteinfall blau oder rötlich schimmert. Auf dem Namensring ist neben Lichtstärke und Brennweite die Bezeichnung Nikkor eingraviert, eine dahinter folgende Buchstabencodierung gibt die Anzahl der Linsen des jeweiligen Objektivs an. Zur Codierung verwendete Nikon die Anfangsbuchstaben der lateinischen oder griechischen Zahlwörter:

U Uns = 1 Linse
B Bini = 2 Linsen
T Tres = 3 Linsen
Q   Quatuor = 4 Linsen
P Pente = 5 Linsen
H Hex = 6 Linsen
S Septem = 7 Linsen
O Octo = 8 Linsen
N Novem = 9 Linsen
D Decem = 10 Linsen

So trägt das 135/3,5 mit seinen vier Linsen die Bezeichnung Nikkor-Q, während das 15/5,6 mit seinen 15 Linsen ein Nikkor-PD ist. Nach damals weitverbreiteter Meinung waren viele Linsen mit hohem Fertigungsaufwand und demzufolge besonders guter Leistung gleichbedeutend. Eine Milchmädchen-Rechnung, doch Nikon wußte sich dieses Vorteil durchaus zunutze zu machen. Anfangs war zusätzlich noch die Angabe "Auto" üblich, was auf die Springblende hinweist. Gut 20 verschiedene Objektive zwischen 21 und 1000 mm Brennweite hat es in den 60er Jahren in A-Ausführung gegeben. Verschiedene A-Objektive sind ohne weitere konstruktive Veränderungen durch die NIC-Mehrschichtenvergütung zu C-Typen geworden.

Nikkor C-Typ Der C-Typ entspricht dem A-Typ im Design, verfügt aber über eine Mehrschichtenvergütung. Wiederholtes Aufdampfen feinster Lagen von speziellen Substanzen auf jede Außenfläche von Linsen - ein Vorgang, der im Vakuum vorgenommen werden muß - hat gleich zwei Vorteile zur Folge. Zum einen verringert man die Reflexion auftreffender Lichtstrahlen auf unter 0,2% gegenüber etwa 2% bei einem einfach und 4% bei einem unvergüteten Objektiv. Der so erzielte beachtliche Gewinn an Lichtdurchlässigkeit ist jedoch nicht der einzige Vorteil. Von noch größerer Bedeutung ist die Verringerung von Streulicht, das bei der Reflexion entsteht. Es ist die Ursache für flaue, kontrastarme, wie mit einem Schleier überzogene Bilder.

NIC - Nikon Integrated Coating Doch nicht jede Linse ist mit den bis zu sieben Schichten bedampft, ''NIC'' bedeutet ''Nikon Integrated Coating'', was soviel bedeutet, daß die Vergütung integrierter Bestandteil der optischen Konstruktion ist. Denn der Optik-Konstrukteur entscheidet, welche Linse mit wievielen Lagen vergütet wird. Dadurch wird das Objektiv farblich abgestimmt, damit innerhalb der Wechselobjektiv-Reihe keine Farbsprünge auftreten. Die aktuellen Objektive verfügen über ''Super-NIC'' bei der die Vergütung in einen erweiterten Spektralbereich wirksam ist.

Im normalen Fotografenalltag ist die Vergütungsschicht unempfindlich gegen normalen mechanischen Abrieb. Man kann die Vergütung also beim Reinigen der Front- oder Hinterlinse kaum beschädigen. Vorsicht ist jedoch bei organischen Lösungsmitteln geboten, vor allem Aceton oder Farbverdünner. Gefahrlos ist die Reinigung mit medizinisch reinem Wundbenzin aus der Apotheke.

Der C-Typ ist neben der farblich auffällig schillernden Vergütung erkennbar an dem schwarzen Filterring und dem zusätzlichen Buchstaben C hinter dem Codebuchstaben für die Linsenzahl. Der C-Typ löste zwischen 1967 und 1970 den A-Typ ab. weiter zur nächsten Seite

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