Das APS-System
Pronea 600i
Pronea S
IX Nikkore







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Zeitgleich mit der Pronea 600 i brachte Nikon passende Zoomobjektive auf den Markt, die sogenannten IX-Nikkore. Sie lassen sich nicht an die Kleinbildkameras von Nikon ansetzen, sondern sind ausschließlich zum Fotografieren mit Pronea Kameras konstruiert. Das ist zunächst verwirrend, denn die Kameras der Pronea-Serie verfügen über das klassische F-Bajonett, das den Anschluß an eines der besten Objektivsysteme der Welt sichert.

Pronea 600 i Bajonett

Wieso passen dann Nikons IX-Objektive für das APS-System nicht an eine F-Nikon? Im APS-System verwendete Filme erhielten mit 16,7x30,2 mm ein kleineres Format als der herkömmliche Kleinbildfilm mit 24x36 mm. Daher muß das (kreisförmige) Abbild, das ein Objektiv scharf und ohne Vignettierung herzustellen imstande ist, bei einem APS-Objektiv nicht so groß ausfallen wie bei einem Objektiv für das Kleinbild-Format. Vorteil: das entsprechende Objektiv kann bei vergleichbarer Qualität leichter und kleiner konstruiert werden. Nachteil: der Abbildungskreis, innerhalb dessen ausreichend gute Abbildungsleistungen auftreten, ist einfach zu klein für Filme im Format 24x36 mm.
Andererseits jedoch können die Nikon Objektive mit größerem Abbildungskreis ohne Qualitätseinbuße an einer Pronea eingesetzt werden. Pronea-Besitzer haben die Wahl, Eigentümer einer Kleinbild-Kamera nicht. Allerdings könnte beispielsweise der Besitzer einer Mittelformatkamera mit einem Filmormat von 6x6 oder 6x9 cm auf die Idee kommen, seine Objektive an eine Kleinbildkamera anzuschließen.

Das ist per Adapter durchaus möglich und wäre unter optischen Gesichtspunkten vergleichbar mit dem Einsatz eines KB-Nikkors an einer Pronea. Doch gehen dabei die Automatikfunktionen verloren, die ein modernes Spiegelreflex-System auszeichnen, selbst die Belichtungsmessung müßte bei Arbeitsblende erfolgen, wie in den Frühzeiten der Fotografie. Das ist bei der Kombination AF-Nikkor/Pronea Kamera natürlich anders - dank des Nikon F-Bajonetts.

Alle IX-Nikkore sind Autofokus-Objektive und für die Drei-D-Matrixmessung konstruiert, denn das APS-System startete ja, als diese Technologien bereits etabliert waren. Insgesamt sind inzwischen fünf unterschiedliche IX-Nikkore erhältlich. Alle fünf sind Zoomobjektive. Sie sind standesgemäß klein und leicht, ohne an Abbildungsqualität hinter ihre ''großen Geschwister'' zurückzufallen.

Nikon Weitwinkelzoom IX Nikkor 20-60/3,5-5,6

Das IX Nikkor 20-60/3,5-5,6 ist das IX-Weitwinkelzoom. Sein Bildwinkel variiert zwischen 82° und 32°10'. Das entspricht einem Kleinbild-Zoom von 25-75 mm. Es ist in dunklem oder hellem Outfit erhältlich, je nachdem, ob es für eine Pronea 600 i oder eine Pronea S gekauft wird. Mit 170 g ist es ein eher mittelschweres IX-Nikkor. Sein Filterdurchmesser beträgt 52 mm. Der Durchmesser des Objektivs beträgt 65 mm, die Länge 53 mm. Kleinste Blende ist 22, Naheinstellgrenze 35 cm.

Nikon Standardzoom IX-Nikkor 24-70/3,5-5,6 Das IX-Nikkor 24-70/3,5-5,6 ist ein Standardzoom, dessen Bildwinkel der Kleinbild-Brennweite 30-87 mm entspricht. Das Objektiv hat sieben Linsen, wiegt ebenfalls 170 g und weist mit 65x59 mm beinahe dieselben Maße auf wie das sechs mm kürzere IX-Nikkor 20-60 mm. Auch Filterdurchmesser (52 mm), kürzeste Einstellentfernung (35 cm) und kleinste Blende (22) sind identisch. Das Aussehen des 24-70 ist farblich auf die Pronea 600 i abgestimmt, es läßt sich aber natürlich auch an die Pronea S anschließen.

Nikon Standardzoom IX-Nikkor 30-60/4,0-5,6 In erster Linie für die Pronea S gedacht, die mit geringen Abmessungen und niedrigem Gewicht für sich einzunehmen weiß, ist das 30-60/4,0-5,6, das kleinste und leichteste der IX-Nikkore. Es bringt ganze 95 g auf die Waage! Doch ist es ein erwachsenes, ernstzunehmendes Standard-Zoomobjektiv, dessen Brennweitenbereich einem Zoom von 37,5-75 mm im KB-Format entspricht. 58,5 mm im Durchmesser und 34 mm lang, wird es nur silberfarben angeboten. Kleinste Blende und Naheinstellgrenze entsprechen mit F22 und 35 cm den Werten der anderen bisher vorgestellten IX-Nikkore. Abweichend ist der Filterdurchmesser. Er beträgt 46 mm.

Gleich zweimal ist das 60-180 im IX-Nikkor-Programm. Einmal in etwas leichterer Ausführung mit geringerer Anfangsöffnung als silberfarbenes 60-180/4,5-5,6: Zehn Linsen, kürzeste Einstellentfernung 1,2 m, kleinste Blende 32, Durchmesser 62 mm, Länge 69,5 mm, Gewicht nur 220 g. Das Filtergewinde mißt 46 mm; spätestens damit ist klar angezeigt, in welchem Set sich dieses 60-180 daheim fühlt - zusammen mit dem 30-60er bei der Pronea S.

Nahezu identisch in der Leistung, aber eben ein kleines bißchen schwerer und größer kommt das farblich zur Pronea 600 i passende 60-180/4,0-5,6 daher. Die um eine 1/3 Blende höhere Anfangsöffnung von 4,0 bei 60 mm Brennweite wird unter anderem durch den größeren Filterdurchmesser erreicht. Er beträgt wieder 52 mm, wie die der IX-Nikkore 20-60 und 24-70. Sonstige Daten: Gewicht 270 g, Durchmesser 69,5 mm, Länge 75 mm, 11 Linsen, Naheinstellgrenze 1,2 m, Abblendung möglich bis F32. Der Bildwinkel beider Objektive entspricht dem einer Kleinbild-Optik 75-225 mm.

Nikon Telezoom IX-Nikkor 60-180/4,0-5,6

Für den Benutzer unterscheiden sich die beiden 60-180 in ihren anwendungsbezogenen Daten also kaum. Die halbe Blende Vorteil des schwereren IX-Nikkors bei Brennweite 60 mm geht desto deutlicher verloren, je mehr in den Telebereich gezoomt wird, schon vor 180 mm sind beide Telezooms bei einer Anfangsöffnung von 5,6 angelangt. Andererseits dürften 50 g mehr oder weniger Gewicht höchstens für den Besitzer der ultraleichten Pronea S eine Rolle spielen. Wichtiger ist da die Frage des Filterdurchmessers, die beispielsweise darüber entscheidet, ob man einen oder mehrere Polfilter erwerben muß. Bleibt die Farbgebung der beiden IX-Nikkore 60-180: Sie dürfte bei derart dicht beieinanderliegenden technischen Daten die Hauptrolle bei der Entscheidung für das eine oder das andere Objektiv spielen.

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