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Die frühen Jahre - Die unbekannte Nikkorex |
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Ein recht unbekanntes Kapitel in der Nikon-Geschichte bilden die Nikkorex-Kameras. Denn nicht erst mit der EM oder der F301 hat sich Nikon mit dem sogenannten Massenmarkt beschäftigt. So, wie die Meßsucherkamera S 3 und S 4 als preiswerte Version der SP gedacht waren, wollte man auch der professionellen Nikon F ein preisgünstiges Modellan die Seite stellen.
Bleibt die Frage, warum im offiziellen Nikon-Stammbaum nie die Nikkorex-Serie auftaucht. Offensichtlich erinnert man sich bei Nikon nicht gern an diese Modelle zurück, wobei als Hauptgrund sicher die Tatsache zu sehen ist, daß die Nikkorex-Modelle in Kooperation mit Mamiya entstanden und nicht wie sonst ausschließlich von Nikon selbst konstruiert und gefertigt worden sind. Auch paßt es aus heutiger Sicht Nikons verständlicherweise nicht so recht ins Bild eines professionell orientierten Herstellers, einmal so vergleichsweise simple Kameras im Programm gehabt zu haben.
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Bei der Konstruktion der Nikkorex dachte man eine preiswerte Spiegelreflexkamera mit fest eingebautem Objektiv. 1960 erscheint die erste Nikkorex 35 mit dem Nikkor 50/2,5. Sie besitzt einen Zentralverschluß von Citizen, einer Firma, die heute als Hersteller von Uhren und Büromaschinen eher ein Begriff ist. Über dem Objektiv der Nikkorex 35 sitzt ein großes Wabenfenster, das den eingebauten Selenbelichtungsmesser verrät.
Der Meßbereich [ TI ] erstreckt sich von EV 6,5 bis 18, je eine Anzeigenadel im Sucher und auf der Oberkappe informiert über die korrekte Zeit/Blenden-Kombination. Alle Belichtungseinstellungen und die Fokussierung werden am Objektiv vorgenommen, ebenso die Einstellung der Filmempfindlichkeit zwischen ISO 100/21° und 1600/33°. Die Verschlußzeiten reichen von 1 - 1/500 Sek., die Blende ist zwischen 2,5 und 22 verstellbar. Das Sucherokular ist nicht mittig, sondern nach links versetzt angeordnet und gibt die Sicht auf die recht düster wirkende Mattscheibe frei, die den Schnittbildentfernungsmesser als Einstellhilfe auch wirklich nötig hat.
Verantwortlich für die geringe Helligkeit des Sucherbildes ist der Porro-Prismensucher, bei dem entgegen dem üblichen Prinzip des innenverspiegelten Glasprismas ein Spiegelsystem für das seitenrichtige und aufrechtstehende Einstellbild sorgt.
Um das Manko des festeingebauten Objektivs etwas zu mildern, liefert Nikon für diese Kamera Objektivvorsätze als Zubehör. Mit dem Weitwinkel-Vorsatz kann der Bildwinkel auf 60° erweitert werden, was einer Brennweite von 35 mm entspricht. Die Lichtstärke sinkt dabei allerdings auf 1:5,6 ab. Der gleiche Verlust ist beim Televorsatz in Kauf zu nehmen, der die Brennweite auf 90 mm steigen läßt. Bei der Abbildungsleistung mit diesen Vorsätzen sind aber doch erhebliche Abstriche zu machen.
Des weiteren gibt es als Zubehör noch eine Vorsatzlinse mit 1,5 Dioptrien, mit der die kürzeste Einstellentfernung von 60 auF35 Zentimeter verringert werden kann.
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Ein Jahr später wird die Nikkorex 35 modifiziert und mit einem Seikosha-Verschluß ausgattet. Der Schnellschalthebel wird vergrößert, und im Fenster des Belichtungsmessers ist jetzt Nikon zu lesen. Wichtigere Neuerung ist jedoch ein weiteres Modell der Nikkorex-Baureihe, das jetzt die Möglichkeit des Objektivwechsels bietet und konsequenterweise das F-Bajonett besitzt. Damit ist ein besonders preisgünstiger Einstieg in das universelle Nikon-System möglich. Die Kamera hört auf den Namen Nikkorex F und ist die erste Nikon mit einem vertikal ablaufenden Metalllamellen-Verschluß, den Copal beisteuert.
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Sie besitzt wieder das klassische Zeitenrad auf der Oberseite, jedoch keinen eingebauten Belichtungsmesser mehr. Ein solcher mit Selenmeßzelle kann bei Bedarf aufgesteckt werden und kuppelt sowohl mit dem Zeitenrad als auch dem Blendenmitnehmer am Objektiv. Von ihren Möglichkeiten ist die Nikkorex F mit der später entwickelten Nikkormat FS vergleichbar, vermittelt jedoch wie die gesamte Nikkorex-Reihe nicht das gewohnte Feeling der robusten, unverwüstlichen Bauweise und soliden Verarbeitung.
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Die nächste Nikkorex, die Nikkorex Zoom 35, wartet mit einer echten Besonderheit auf: ein fest eingebautes Zoomobjektiv mit variabler Brennweite zwischen 43 und 86 mm. Der Verschluß ist unverändert geblieben, darin entspricht sie der Nikkorex 35-2. Das Zoomobjektiv ist übrigens baugleich mit dem bis Anfang der 80er Jahre lieferbaren Zoom Nikkor 43-86/3,5.
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Die letzte Nikkorex, die Nikon Auto 35 ist gleichzeitig Nikons erste Kamera mit einer Belichtungsautomatik. Wieder mit Seikosha-Zentralverschluß versehen verfügt sie über eine Blendenautomatik im Bereich von 2,0 bis 16, denn das festeingebaute 48 mm-Objektiv besitzt die Lichtstärke 1:2,0. Im Sucher zeigt eine Meßnadel die von der Kamera gewählte Blende an. Im manuellen Bereich muß zur korrekten Belichtungseinstellung eine zweite Nadel mit dieser zur Deckung gebracht werden.
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Äußerlich wird das Gehäuse glatter mit abgerundeten Kanten, ganz dem Trend der Zeit entsprechend. Unverwechselbares Merkmal: der Auslöser sitzt nicht auf der Oberseite, sondern wie lange Jahre bei den ostdeutschen Prakticas schräg vorn am Gehäuse neben dem Objektiv. Diese Nikkorex ist die einzige dieser Baureihe, die sich mit dem Nikon-Schriftzug präsentiert.
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Die frühen Jahre - Die unbekannte Nikkorex |
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