Einleitung Von der Calypso zur Nikonos Nikonos I-III Nikonos IVa Nikonos V Nikonos RS RS Objektive und Zubehör Nikonos-Blitzgeräte

Das Nikonos Programm - Nikonos RS Viele engagierte Taucher und Anhänger der Unterwasser-Fotografie mit dem Nikonos-System warteten sehnsüchtig auf eine Unterwasser-Spiegelreflexkamera. Die Nikonos RS [ TD ] erfüllte 1991 diesen Wunsch, bot zudem sogar Autofokus. Es zeigte sich, daß dennoch viele tauchende Fotografen eine für den Unterwasser-Einsatz umgerüstete ''herkömmliche'' SLR bevorzugten und damit verbundene Einschränkungen in Kauf nahmen. So machte die Nikonos RS unter Verkaufsaspekten keinen großen Sinn, zumal ihre technisch aufwendige Fertigung preislich nicht durch hohe Stückzahlen abgefedert wurde. Das Nikonos-System hält zwar eine Monopolstellung, der Markt insgesamt ist jedoch relativ klein. 1996 wurde die Produktion der RS wieder eingestellt. Das Zubehör für die Nikonos RS wird jedoch weiterhin hergestellt - man will die RS-Besitzer ''nicht im Regen stehen lassen''. Wer wirklich bereit ist, tief in die Geldbörse zu greifen, hat nach dem Ende der RS immer noch die Möglichkeit, seine Nikon Spiegelreflexkamera mit dem Spezialgehäuse eines unabhängigen Anbieters (z.B. Hugyfot) UW-tauglich zu machen. Obwohl ihm der Erfolg auf dem Markt versagt blieb, ist es das RS-System wert, hier vorgestellt zu werden. Ihre Bezeichnung ''RS'' steht für ''Reflex-System'' in Abgrenzung zu den Nikonos Sucherkameras. Sie bietet im Wesentlichen all jene Features, die wir von einer modernen SLR gewöhnt sind: weitgehende Automatisierung, beginnend mit Filmeinzug, -transport und -rückspulung und bei der Erkennung der Empfindlichkeit DX-codierter Filme noch nicht zu Ende. So ist beispielsweise die Blitz-Synchronisation auf den zweiten Verschlußvorhang ebenso möglich wie die Fernauslösung von Blitz und Kamera über Fotozelle. Dazu selbstverständlich Autofokus, Matrixmessung und TTL-Blitzen mit SB-103, SB-104 und SB-105. Sogar matrixgesteuertes Aufhellblitzen ist möglich, gekoppelt an die Zeitautomatik der Kamera. Die Verschlußzeiten der Nikonos RS [ TD ] sind am Zeitenrad auf der Gehäuseoberseite manuell von einer Sekunde bis zur 1/2000 sec wählbar. Am Zeitenrad wird auch ''B'' für Langzeitaufnahmen eingestellt und ''A'' gewählt. Damit arbeitet die Kamera in Zeitautomatik. In Stellung ''L'' ist die Kamera abgeschaltet. Rechts außen auf der Oberseite des Gehäuses ist ein weiterer Ring angebracht, an dem sich die Objektivblende wählen läßt. Die Blende wird also nicht, wie bei den Nikonos-Sucherkameras, am Objektiv gewählt, sondern an der Kamera. Das Blendenrad ist in vollen Stufen von 2,8 - 22 graviert. Halbe Stufen sind wählbar, sie rasten deutlich spürbar ein. Das Belichtungskorrekturrad sitzt auf der linken Oberseite des Gehäuses. Es rastet in drittel Stufen von +2 bis -2. Außerdem besitzt es eine Gravur ''ISO'', für den Fall, daß ein nicht DX-codierter Film eingelegt werden soll: wird es auf ''ISO'' gedreht, läßt sich mit dem Schiebeschalter vor dem Auslöser die effektive Filmempfindlichkeit frei wählen. Sie wird im Sucherdisplay angezeigt. Ist die gewünschte Empfindlichkeit eingestellt, wird das Rad auf seine Nullstellung zurückgedreht und der Schiebeschalter am Auslöser übernimmt wieder seine Hauptaufgabe: die motorisch vorgenommene ''manuelle'' Scharfstellung. Sie erfolgt nicht am Objektiv, sondern nur noch über die Kamera. Anders als Nikons Autofokus-''Trockenmodelle'', besitzt der AF-Wahlschalter der Nikonos RS vier Einstellungen: C, S, P und F. In C arbeitet der AF mit kontinuierlicher Schärfenachführung. In S fokussiert die Kamera, bis sie scharfgestellt hat und behält die gefundene Schärfenebene auch bei einem Ausschnittwechsel bei. In P erfolgt die motorunterstützte ''manuelle'' Fokussierung, wie gesagt, nicht am Objektiv, sondern mittels des Schiebeschalters vor dem Auslöser. Dabei erscheint im Sucher eine Scharfstellhilfe: ein Pfeil, der die Richtung weist, in die der Fotograf den Schieber zu bewegen hat. Die Einstellgeschwindigkeit ist abhängig vom ausgeübten Druck auf den Schiebeschalter. Die vierte Einstellmöglichkeit, F, aktiviert die Schärfenfalle der RS, in der die Kamera auslöst, sobald ein bewegtes Motiv in die zuvor manuell gewählte Schärfenebene gerät. Bei manueller Belichtungseinstellung mißt die Kamera mittenbetont integral - mit der von anderen Modellen bekannten Gewichtung von 75% auf den 12 mm großen mittleren Meßkreis auf der Mattscheibe. Die Fünffeld-Matrixmessung ist fest mit der Zeitautomatik gekoppelt. Sie arbeitet vergleichbar derjenigen der F801. Die Sucheranzeigen der Nikonos RS sind vielfältig. Im Sucherbild mmer sichtbar sind das AF-Meßfeld und der 12 mm - Kreis zur Anzeige des Meßschwerpunktes von 75 %. Im LC-Display werden in manueller Belichtungseinstellung angezeigt: Schärfenindikator M = manuelle Belichtungsmessung Verschlußzeit Blende Analoganzeige für Über- und Unterbelichtung Bei aktivierter Zeitautomatik erscheinen im Sucher: Schärfenindikator A = Zeitautomatik automatisch gewählte Verschlußzeit gewählte Blende Rechts neben dem LC-Display informiert unabhängig von der Belichtungseinstellung ein rotes Blitzsymbol darüber, ob der Blitz auslösebereit ist. Außerdem zeigt ein kleines ''DX'' im LC-Display an, ob die Filmempfindlichkeit automatisch erkannt wird. Das Nikonos Programm - Nikonos RS